Marktgemeinde Moosburg
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Ein halbes Jahrhundert vergeht wie im Flug

Eine fröhliche Runde (Treffen der Abschlussjahrgänge 1974-1977 der Tigringer Volksschule) findet sich am 29. Juni 2024 vor der Volksschule in Tigring ein. Ein herzliches Begrüßen und erstauntes Wiedererkennen – nur selten hört man die Frage: „Und wer bist denn du?“ obwohl sich manche seit Jahrzehnten nicht mehr gesehen haben. „Wår erst gestan so kimmts ma via“ – unglaublich, dass es doch 50 Jahre her ist…

Horsti Jessenitschnig als Hauptorganisator begrüßt die Runde und Bürgermeister Herbert Gaggl führt sichtlich begeistert durch das rundum erneuerte und vergrößerte Schulgebäude. Wir freuen uns darüber, dass wir vieles entdecken, was noch genauso aussieht wie damals, der gleiche Holzboden, die alte Klingel, die – zeitlich variabel – über Auftrag des Direktors händisch von einem Schüler oder einer Schülerin die Pause eingeläutet hat. Die „Weitsprunganlage“ (O-Ton H. Gaggl) bzw. die Sandgrube (Erinnerung der Schüler*innen) von damals gibt’s halt nicht mehr und sie sind einem modernen Turnsaal gewichen. In den Klassenräumen kommen Erinnerungen hoch…

Da Påtznsteckn

Es war einmal: Eine fein geschälte, schön schnalzende Haselrute musst du in die Schule mitbringen. Und wehe dir, du machst das nicht. Da gibt’s kein Pardon. Und dann, die Hände austrecken und schon saust die Rute durch die Luft. Wehe dir, du zuckst oder ziehst die Hände zurück. Dann kann die Rute auch so lange auf dir tanzen, bis sie zersplittert. Ein Märchen? Heute kann beim Klassentreffen lachend darüber erzählt werden, was vor weniger als 50 Jahren noch bittere Realität an der Volksschule war. Wie viele Finger und/oder Bubenseelen hat der Påtznsteckn wohl gezeichnet?

Die Suche nach dem Tigringer Gletschertopf

Nach dem Besuch in der Volksschule und wieder in der Gegenwart machte sich ein Suchtrupp auf in den Wald. Der Herr Direktor Blaßnig war damals mit uns hinter der Schule Richtung Wald gegangen: zunächst galt’s die Gipfel der Karawanken zu benennen. Und dann hat er uns eine Vertiefung im Stein gezeigt, die der Gletscher hinterlassen hat, ein Gletschertopf, oder, angesichts der Größe wohl eher ein Gletschertöpferl. Wie hat sich der Wald nur verändert, war doch eh erst vor kurzem, dass wir mit der Klasse da waren 😉. Wir sind dem Töpferl nahe gekommen, aber das Gestrüpp und der Neuwald haben’s uns noch nicht freigegeben. Sachdienliche Hinweise erbeten! Beim nächsten Klassentreffen geht die Suche weiter.

Vielfältige Lebenswege …

In gemütlicher Runde beim Tigringerhof (Familie Deutscher) tauschen wir bei gutem Essen und Trinken unsere Erinnerungen an die Volksschulzeit aus – manchmal taucht die Frage auf: ‚Waren wir tatsächlich in der gleichen Schule?‘ – und erzählen über unsere Lebenswege, oft verschlungen, immer wieder in die Höh‘. Wie schön zu hören, wie alle 27 Anwesenden (von insgesamt 50 Schüler*innen) ihren Weg gehen und mit ihrer Arbeit wichtige Beiträge in der Gesellschaft leisten. Leicht war’s ja für viele nicht, wir haben damals wohl nicht realisiert, wie wenig manche hatten, wie schwer die Startbedingungen waren… – und doch stehen alle gut mitten im Leben…

Blumen für die Frau Lehrerin

Frau Lehrerin Luise Klatzer, sie hat – kurz – noch den Jahrgang 1970-74 unterrichtet, nimmt am Treffen teil, Horsti Jessenitschnig überreicht ihr im Namen der Schüler*innen einen Blumenstrauß, den sie freudestrahlend entgegennimmt.

Die Freude übers Zusammenkommen und die Zeit miteinander war groß. Fortsetzung folgt.

Text: Elisabeth Klatzer                    Fotos: Horst Jessenitschnig